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Mit Milch macht Lanz Furore

Die Molkerei Lanz AG in Obergerlafingen setzt auf Qualität, Frische und Innovation. Das regional verankerte Familienunternehmen ist zudem für den Prix SVC Espace Mittelland 2021 nominiert.

Mit Milch macht Lanz Furore

Andreas und Margrit Lanz, Berater und Inhaber, Gregor Lanz, Geschäftsführer, Olivia Lanz, Geschäftsführerin STV. Bild: Lanz AG

Am 19. August dieses Jahres erkürt die Fachjury des Swiss Venture Club (SVC) eines der sechs nominierten Unternehmen zum Gewinner des Prix SVC Espace Mittelland 2021. Die Molkerei Lanz AG aus Obergerlafingen ist unter den sechs verbliebenen von ursprünglich 240 Kandidaten mit dabei. Ist der Geschäftsführer des Familienbetriebs, Gregor Lanz, schon nervös wegen der Preisverleihung im Sommer? «Etwas kribbelig wird’s einem schon beim Gedanken, bei den Nominierten zu sein. Der Prix SVC Espace Mittelland ist für uns ja ähnlich wie der ‹Oscar› im Filmbusiness », gibt er zu. Nur schon bei der Schlussausmarchung mitzumischen, erfülle ihn mit Freude, denn schliesslich käme die Konkurrenz aus allen möglichen Branchen und Fachgebieten. «Der Prix SVC Espace Mittelland zeichnet erfolgreiche KMU aus der Region aus, die Produkte und Dienstleistungen nachhaltig und innovativ anbieten. Hier dazuzugehören, macht uns schon stolz. Wenn wir dann noch gewinnen würden – ja, das wäre eine Supersache!» 

Besonderes Verhältnis zu Milchproduzenten

Die Molkerei Lanz AG ist 2008 von Biberist nach Obergerlafingen gezogen, beschäftigt heute rund 65 Mitarbeitende und verarbeitet mehr als acht Millionen Kilogramm Milch pro Jahr. Regionalität und Nachhaltigkeit ist eines der Leitthemen des milchverarbeitenden Betriebs. Aus der Region stammt hauptsächlich die Grundsubstanz, mit welcher die Molkerei arbeitet: die Milch von den Landwirtschaftsbetrieben in der Umgebung. Rund zwanzig Bauernhöfe stehen unter Vertrag. Sie liefern im Durchschnitt 17 Tonnen sogenannte Grundmilch pro Tag an die Molkerei in Obergerlafingen – jahrein, jahraus. Eine Besonderheit des Verhältnisses zwischen Milchproduzenten und Abnehmer zeigt sich hier: «Wir bezahlen für jeden Liter einen überdurchschnittlich hohen Preis. Auch setzen wir kein striktes Kontingent fest und sind bei den Liefermengen flexibel», sagt Gregor Lanz. Damit ist der Grundumsatz an Milch gesichert. «Mit vielen Bauernbetrieben pflegen wir eine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung seit Generationen, wir kennen uns und sind befreundet. Das festigt unsere lokale Verankerung.» Weil sich ihre faire Preispolitik längst herumgesprochen hat, erhält die Molkerei Lanz AG laufend Anfragen für zusätzliche Milchanlieferungen, und wenn die Produktion eine grössere Menge erfordert, kauft die Molkerei Lanz AG diese ein aus der näheren Umgebung.

Der Name Lanz steht nicht immer drauf

Den Markt bespielen, das ist nun die unternehmerische Herausforderung für das Familienunternehmen. An erster Stelle steht die Kundschaft in der Region. Auf dem Firmengelände befindet sich ein Laden, wo sämtliche Erzeugnisse erhältlich sind. Und selbstverständlich liefert die Molkerei Lanz AG ihre Produkte eigenhändig an Läden, Institutionen – unter anderem auch ins Bürgerspital Solothurn – und weitere Betriebe im ganzen Raum Solothurn. Auch Kleinmengen werden quasi vor und sogar hinter die Haustür gebracht. «Bei zahlreichen Kundinnen und Kunden deponieren wir die Lieferung im Haus, dazu haben unsere Chauffeure die nötigen Schlüssel dabei », sagt Gregor Lanz. Für die tägliche Ausfuhr stehen sechs hauseigene Lastwagen zur Verfügung. Oft nehmen diese auch längere Strecken unter die Räder und bringen ihre Frischwaren zum Beispiel nach Bern ins Inselspital. «Grundsätzlich haben wir Kundschaft in der ganzen Schweiz, dazu gehören auch die grossen Detailhandelsunternehmen und Distributionen», bestätigt Gregor Lanz. Dass der Name Lanz nicht auf jeder Milchpackung, auf jedem Quarkbecher und auf jedem Jogurtbecher steht, stört ihn nicht. «Bei vielen Produkten in Schweizer Läden steht nicht Lanz drauf, es ist aber Lanz drin.»

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Die Molkerei Lanz AG liefert eigenhändig an Läden, Institutionen und Betriebe im ganzen Raum Solothurn. Bild: Lanz AG

Die Lanz’sche Produktepalette ist vielfältig und hat sich dennoch auf eine gewisse Sparte im Molkereigeschäft spezialisiert. Man spricht hier von der sogenannten weissen Linie, die sich von der gelben Linie unterscheidet. Die Farben lassen es erahnen: Bei der weissen Linie stehen Konsummilch und Milchmischgetränke, meist auch UHTund sterilisierte Milch, dazu Sauermilchprodukte, Rahm, Quark und Frischkäsesorten im Fokus. In der gelben Linie ist vor allem Käse vertreten. Die Molkerei Lanz AG konzentriert sich also hauptsächlich auf Milch- und Milchmischprodukte, ohne jedoch den Käse ganz aus den Augen zu verlieren. Im Sortiment gibt es nämlich auch Käse, Raclettekäse und Fonduemischungen. Fürs Fondue kauft der Betrieb eigens jungen Käse ein und lässt ihn «indoor» reifen. Nach diesem Reifeprozess wird die Käserinde entfernt, der Käse geraffelt und mit Wein vermischt. «Auch hier setzen wir bewusst auf Handarbeit», sagt Gregor Lanz.

Die dritte Generation am Ruder

Der Geschäftsführer in dritter Generation leitet die Geschicke der Molkerei seit 2020, zusammen mit Schwester Olivia. Zuvor hatte er einst Hochbauzeichner gelernt, weil er es schätzte, kreativ zu arbeiten und immer wieder Neues erschaffen zu können. Nach einer Weile sah er sich bezüglich Kreativität in seinem Beruf eingeschränkt und sattelte um – auf die Kuh, oder besser gesagt, auf deren Naturprodukt Milch. Er liess sich zum Milchtechnologen ausbilden und stieg in den elterlichen Betrieb ein. «Gestalterisches hat mich immer schon fasziniert und so trieb mich die Innovationslust auch im Molkereiwesen an. Meine Ideen für neue Produkte wurden vorerst noch kritisch beäugt, ihr erfolgreicher Absatz zerstreute die Zweifel aber schon bald.»

Die Strategie, der Konkurrenz mit innovativen Erzeugnissen immer eine Nasenlänge voraus zu sein, zahlt sich aus. Ob fruchtige Smoothies, knusprige Joghurts, laktosefreie Milchdrinks, frische Tzatzikis oder vollmundige Latte Macchiatos – die Kundschaft schätzt neue Kreationen. Reine Lust an der Freude genügten aber nicht, um stetig innovativ zu sein, bekräftigt Gregor Lanz. Konkurrenzdruck und Verdrängungskämpfe auf dem Milchmarkt machten diese Anstrengungen nötig. «Zwar gehört unsere Molkerei zu den grossen Betrieben in der Region, darüber hinaus sind wir ja auch schweizweit aktiv. Alles in allem ist das Geschäft mit Milchprodukten aber kein Zuckerschlecken.»

Um so süsser wäre die Überraschung für das Familienunternehmen, den Prix SVC Espace Mittelland Mitte August zu gewinnen. Ein grosses Medienecho, Einladungen zu verschiedenen Symposien und die Möglichkeit für einen konstruktiven Erfahrungsaustausch käme der Molkerei Lanz AG durchaus zugute. «Jetzt sind es noch rund zwei Monate bis zur Preisverleihung – wir sind sehr gespannt.» Text: Thomas Pfann
 

Swiss Venture Club

Der Swiss Venture Club (SVC) vernetzt KMU und bietet Mitgliedern, Partnern und Sponsoren in allen acht Wirtschaftsregionen der Schweiz die Möglichkeit, sich auszutauschen. Der SVC stellt sich in den Dienst kleiner und mittlerer Unternehmen und bietet mit über 3300 Mitgliedern aus allen Branchen und Regionen eines der grössten und wichtigsten Netzwerke für Unternehmerinnen und Unternehmer in der Schweiz.

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