«Wir feiern unseren neuen Hauptsitz mit einem Tag der offenen Tür für alle», ergänzt Sommer, der auch als Gesamtprojektleiter beim Neubau fungierte. Dieser Tag der offenen Tür findet am Samstag, 21. September 2024, von 10 bis 17 Uhr an der Hauptstrasse 4 in Lüterswil statt. Nebst einer Besichtigung des Neubaus dürfen sich die Besuchenden auf verschiedene Attraktionen freuen. Für die Kleinen steht sogar eine grosse Hüpfburg bereit. Und selbstverständlich dürfen ein Ständchen der Musikgesellschaft Lüterswil sowie Verpflegung mit leckerem Essen und kühlen Getränken nicht fehlen.
Investition in die Kundschaft
Der Entscheid zum Bau des neuen Gebäudes fiel 2018. Die Gründe waren vielfältig: Das aktuelle Bankgebäude liess sich nicht sinnvoll weiterentwickeln. Es deckte weder die Bedürfnisse der Kunden - wie Laufwege, Komfort, Ästhetik oder Kundenzone - noch die der Mitarbeitenden ab, wie Qualität des Arbeitsplatzes, Haustechnik, Isolation oder interne Zusammenarbeit. Zudem waren sämtliche Platzreserven durch das organische Wachstum aufgebraucht. Auch die Parkplatzsituation wurde zum Problem.
Dennoch ist es keine Selbstverständlichkeit mehr, dass sich eine Bank einen neuen Hauptsitz leistet. Thomas Vogt, seit zehn Jahren Vorsitzender der Geschäftsleitung der SLB AG, dazu: «Gerade in einer Zeit zunehmender Digitalisierung rücken wir die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden noch stärker in den Fokus.» Daher achtete man beim Neubau nicht nur auf moderne, lichtdurchflutete Arbeitsplätze, sondern auch auf helle, komfortable Kundenbereiche, wo man sich wohlfühlt. Zwei grosszügige bediente Schalter und fünf individuelle Besprechungszimmer tragen dazu bei. Ausserdem ist der Neubau mit einem Bankomaten für Ein- und Auszahlungen sowie einer Tresoranlage mit rund 400 Schliessfächern ausgestattet. Kurzum: Kundinnen und Kunden wird nun ein «Beratungserlebnis» geboten, unterstützt durch die neuen Räumlichkeiten. Man soll einfach gerne (oder noch lieber) in den Bucheggberg zur SLB kommen.
Fährt man durch die hügelige Landschaft des Bucheggbergs, fallen einem die grossen Bauernhäuser mit Walmdach auf. Der neue Hauptsitz der Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG an der Hauptstrasse 4 in Lüterswil ist denn auch eine moderne Neuinterpretation eines solchen Bauernhauses. Daniel Sommer zu den Vorgaben an die Architekten: «Der Neubau sollte zeitgemäss und ortsangepasst sein, aber nicht grossspurig oder futuristisch erscheinen.» Das würde weder zur Region noch zur Bank passen. Zwar ticke die SLB anders als andere Banken, aber die Bank müsse zu Land und Leuten passen, die hier leben. So hört man Thomas Vogt immer wieder reden, wenn er über «seine» Bank spricht. «Dazu gehört auch, dass wir uns keine Boni ausschütten», so Vogt. Das würden die Menschen hier nicht goutieren und verstehen. Viel lieber unterstütze man lokale Vereine und Anlässe, wie beispielsweise das Freilichtspiel oder den Buechibärger-Talk. Zwei Formate, die sich-genau wie die SLB - weit über den Bezirk hinaus einen Namen gemacht hätten.
Die Planung des Neubaus beanspruchte viereinhalb Jahre. Gestartet wurde mit einem Ideenwettbewerb dreier Architekturbüros. Das Rennen machte schliesslich die Solothurner SSM Architekten AG. Sie vermochten das Projektteam der SLB mit ihrem zweigeschossigen Holzbau vollends zu überzeugen. Die moderne und kompakte Neuinterpretation eines Bauernhauses verfügt über ein beachtliches Volumen von 11800 Kubikmetern und einem asymmetrischen Walmdach. Dank Reserven bietet der Neubau Platz für über 40 Arbeitsplätze. «So sind wir auch für die Zukunft bestens gewappnet», blickt ein sichtlich zufriedener Gesamtprojektleiter Daniel Sommer in die Zukunft der SLB. Beim Bau wurde von Beginn an grosser Wert auf einen hohen Anteil lokaler Baustoffe sowie auf eine nachhaltige Bauweise gelegt. Alle Aufträge sollten im und um den Bucheggberg vergeben werden. «Was unsere lokal ansässigen Handwerksbetriebe hier geleistet haben, grenzt an eine Meisterleistung», resümiert Sommer.
Mondholz aus lokalem Bestand
Während beim Untergeschoss mit der Tiefgarage und dem Gebäudekern Beton zum Einsatz kam, wurde der Rest des Gebäudes in einer ausgeklügelten Holzbauweise (Traggerippe und Fassade) umgesetzt. Dafür wurden rund 1200 Kubikmeter Rundholz aus dem Bucheggberger Wald verbaut. Beim Fällen der entsprechenden Bäume wurde sogar auf die Mondphase geachtet. Mondholz soll besonders robust sein, sind sich die Fachleute vom Holzbau einig. Daniel Sommer dazu: «Ich habe mir sagen lassen, dass sich das einheimische Holz sehr gut für unseren Holzbau eignet. Aber man müsse es auch zum besten Zeitpunkt ernten. So sei es für unsere Vorfahren selbstverständlich gewesen, vor dem Fällen auf die Mondphase zu achten.» Nebst der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz aus lokalem Bestand tragen eine PV-Anlage auf dem Dach und der Anschluss an den Wärmeverbund Lüterswil-Gächliwil zur Nachhaltigkeit des Bankgebäudes bei.
Ein Jubiläum steht bevor
2025 darf die Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG ihr 175-jähriges Bestehen feiern. Angefangen hat alles am 13. August 1850. Damals wurde in Aetingen die «Bucheggbergische Spar- und Leihkasse» gegründet. Sie war von Anfang an als Aktiengesellschaft konzipiert. Allerdings kämpfte sie in ihren Anfangsjahren mit Geld- und Liquiditätsproblemen. 1864 entging die heutige SLB nur knapp der Liquidation. Vieles hat sich seither geändert. So wurde 1873 der Sitz von Aetingen nach Lüterswil verlegt. Auch hat sich das «Bänkli», wie die SLB liebevoll genannt wird, in den vergangenen nahezu 175 Jahren zur erfolgreichen Regionalbank mit einer Bilanzsumme von über 80 Millionen Franken gemausert. Bevor 2025 auf das Jubiläum angestossen wird, steht nun erst einmal die Einweihung des Neubaus bevor. Am 21. September 2024 ertönen dazu in Lüterswil die Fanfarenklänge.
Bauherr: SLB AG
Architekt: SSM Architekten AG, Solothurn
Über die SLB
Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg (SLB) wurde 1850 gegründet und hat ihren Hauptsitz nach wie vor im Bucheggberg. Am 21. September dieses Jahres wird das neue Gebäude unweit des heutigen Standorts am westlichen Ortsausgang an der Hauptstrasse 4 in Lüterswil eingeweiht. Die Bank investierte 16 Millionen Franken in den Bau, bei dem einheimisches Holz dominiert. Die SLB konnte ihre Bilanzsumme kontinuierlich auf zuletzt über 800 Millionen Franken steigern. Sie betreibt nach wie vor das traditionelle Bankgeschäft, ohne dabei die Digitalisierung im Bankgeschäft zu vernachlässigen. Zum Kundenstamm gehören Privat- und Firmenkunden, vorwiegend aus der näheren und weiteren Region, die ihr Geld der Regionalbank anvertrauen. Im Rating von Entris Banking rangiert die SLB regelmässig in den Top Ten von 60 Regionalbanken. Die 6000 Aktien der SLB verteilen sich auf rund 2000 Aktionärinnen und Aktionäre. Rund ein Drittel dieser Aktionäre nimmt in der Regel an der beliebten Generalversammlung teil.