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Auf dem Weg zu neuen Kompetenzzentren

Die Rega ist neu in Grenchen

Auf dem Weg zu neuen Kompetenzzentren

Der neue Werkhof mit Betriebsfeuerwehr, Werkstatt, dem neuen Hangar der Rega sowie Schulungs- und Sitzungsräumen. Bilder: Oliver Menge  

Ernest Oggier ist seit acht Jahren mit viel Herzblut und Engagement Direktor des Regionalflughafens Grenchen. «Der Airport hat sich in den letzten Jahren von einer Verwaltung in eine Unternehmung verwandelt und diese Entwicklung geht weiter, das freut mich sehr.» Im Vordergrund stehe dabei eine qualitative Entwicklung, erklärt der Flughafendirektor den Wandel: «Es geht nicht mehr darum, so viele Flugbewegungen wie möglich zu haben. Sondern darum, den Airport im lokalen und regionalen Umfeld als wichtigen Player zu etablieren, als Firma, die sich in der freien Marktwirtschaft behaupten kann.» Das gehe nur, wenn dahinter Firmen stünden, die ihrerseits mit hochqualifizierten Fachleuten Qualität und Kompetenz garantieren. Das neue Betriebsgebäude, das die Regionalflugplatz Jura-Grenchen AG realisierte, ist ein Meilenstein auf dem Weg zum aviatischen Kompetenzzentrum, das seinesgleichen sucht.       

Die Weiterentwicklung an Infrastruktur des Regionalflughafens Grenchen wird vorangetrieben. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist das neue Betriebsgebäude, in dem die Betriebsfeuerwehr und der Platzdienst untergebracht sind. Mit einem Hangar für die Rega, die in Grenchen eine Ausbildungsbasis errichtet, und Büro- und Schulungsräumen für die European Flight Academy.

Ausbildung steht an vorderster Stelle      

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Die Betriebsfeuerwehr im neuen Gebäude ist jederzeit einsatzbereit.

Der Flughafen Grenchen ist ein nationaler Ausbildungs-Hub. Zwei Drittel aller Flugbewegungen sind Ausbildungsflüge. Das sind mehr als 50% aller Ausbildungsflüge, die schweizweit auf Regionalflughäfen durchgeführt werden. Elf Flugschulen bilden hier Pilotinnen und Piloten aus, neben der lokal bekannten Segel- und Motorfluggruppe Grenchen auch die European Flight Academy. Die Flugausbildungseinheit der Deutschen Lufthansa, bei der auch Swiss, Edelweiss und die Schweizer Luftwaffe ausbilden, hat in Grenchen acht topmoderne Maschinen stationiert, auf denen angehende Swiss-Piloten in Sicht- und Instrumentenflug ausgebildet werden. Weiter können private Flugschülerinnen und Flugschüler bei der Flugschule Grenchen, bei Maximair, Gribair, der Motorfluggruppe Olten oder einer der anderen Motor- und Segelfluggruppen einen Pilotenschein erwerben. In zwei Schulen werden zudem Helikopterpiloten ausgebildet. Auch Fallschirmspringer haben hier eine Basis, und regelmässig starten und landen Business-Jets. Auf dem Airport sind mehrere, hochspezialisierte Firmen angesiedelt, die in den Bereichen Maintenance und Flugzeugtechnik tätig sind, mit insgesamt rund 190 Vollzeit-Arbeitsplätzen – mit anderen Worten: Der Flughafen Grenchen ist breit aufgestellt.

«Es geht darum, den Airport als wichtigen Player der Schweizer Luftfahrt zu etablieren».

Ernest Oggier Direktor Regionalflughafen Grenchen

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Flughafendirektor Ernest Oggier auf der Galerie des neuen Gebäudes. 

Mit dem Bau des neuen Betriebsgebäudes wurde das Architekturbüro Ivo Erard Architekten + Planer beauftragt. Man entschied sich dafür, mit einheimischen Firmen zusammenzuarbeiten. Der Neubau ist 32,5 Metern lang, 29 Meter breit und 8,2 Meter hoch – im Bereich des (noch nicht realisierten) Kontrollturms 13 Meter. Der Holz-Beton-Bau kam auf einer Platte zu stehen, die auf 73 Mikropfählen von zwischen 10 bis 14 Metern Länge ruht. Für die Platte wurden 275 m3 Beton und 27 t Stahl verwendet, für die Wände des Gebäudes nochmals 70 m3 Beton und 6 t Stahl. Der Holzbau wurde aus regionalem Holz – Fichte, Tanne und Buche – bei Holzbau Rüti in Rüti bei Büren hergestellt. 75 vorgefertigte Elemente wurden mit 20 Transporten nach Grenchen gebracht.
      

Der Holzbau wurde mit einer massiven Tragkonstruktion aus Brettschichthölzern konstruiert, mit rund 3000 Quadratmetern Gesamtfläche. Die Fassade besteht aus regionalen Weisstannen. Man verarbeitete 35 Baumstämme von 5 Metern Länge und rund 50 Zentimetern Durchmesser. 3,5 Kilometer Rohre wurden verlegt, 15,5 Kilometer Kabel eingezogen, damit 150 Steckdosen, 230 EDV-Anschlüsse und 285 Leuchten versorgt werden können.

Folgende regionale Firmen waren am Bau involviert: Ivo Erard Architekten + Planer AG, Grenchen; Rüti Holzbau, Rüti bei Büren; BSB + Partner, Ingenieure, Grenchen; Berger Bau, Grenchen; Strub Elektro, Bettlach; Werder Elektro, Grenchen; Saudan, Flachdach Spenglerei Sanitär und Heizungen, Grenchen; Fessler GmbH, Bau- und Möbel-Schreinerei, Bettlach; Isotech Biel-Seeland AG, Studen; Grütter + Willi AG, Grenchen und Imperiali Bauunternehmung, Grenchen.

Meilenstein in der Entwicklung

Im Erdgeschoss des neuen Betriebsgebäudes befindet sich im westlichen Teil ein grosser Hangar für die Rega, in dem die Helikopter Platz finden. Auch entstanden Arbeitsplätze, Garderoben, WC und Duschen für die Mitarbeitenden vom Platzdienst und Umkleideräume für die Betriebsfeuerwehr. Des Weiteren bestand auf dem ganzen Flughafen ein steter Mangel an Räumlichkeiten. Jetzt verfügt die European Flight Academy über mehrere Briefing- und Schulungsräume. Grosse Aufenthaltsräume und Sitzungszimmer stehen zur Verfügung. Auch die Betriebsfeuerwehr konnte den neuen Werkhof beziehen: das Flugfeldlöschfahrzeug und das Bergungsfahrzeug stehen jetzt bereit in den Garagen, deren Tore im Alarmfall automatisch öffnen, noch bevor die Feuerwehrleute eingetroffen sind.

Der Neubau ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Airports. Der Ansiedelung von Kompetenzzentren wird grosse Beachtung geschenkt. Weitere Kapitel in der Erfolgsgeschichte des 1931 gegründeten Flugplatzes werden geschrieben. «Wir sind gut gerüstet für die Zukunft», sagt Flughafendirektor Ernest Oggier. Oliver Menge
    

Die Rega ist neu in Grenchen

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Im Hangar der Rega steht ein Eurocopter ec-145.

Die Verantwortlichen der Regionalflughafen Grenchen Jura AG sind hocherfreut darüber, dass es gelungen ist, die Rega nach Grenchen zu holen, die in Grenchen ihre erste Ausbildungsbasis errichtet. Ernst Kohler, CEO der Rega, meinte anlässlich des Spatenstichs zum neuen Gebäude, in Grenchen habe man der Rega, die seit Jahren auf der Suche nach einem geeigneten Standort sei, sozusagen den roten Teppich ausgerollt. «Die Rega hat letztes Jahr rund 17 000 Einsätze geflogen, davon 12 000 mit dem Heli. Um den stetig steigenden Anforderungen gerecht zu werden, müssen wir die Möglichkeit haben, unsere Piloten auszubilden und zu trainieren. Und dafür eignet sich Grenchen ganz besonders.» In den nächsten Monaten und Jahren will die Rega die jüngsten ihrer Piloten auf dem Écureuil B3 in Grenchen ausbilden, aber auch der neue Rettungshelikopter H 145 wird zeitweise in Grenchen zu Schulungs- und Trainingszwecken stationiert. Die Rega legt insbesondere Wert auf die Instrumenten-Flugausbildung in Grenchen, denn ab 2020/21 wird man mit dem AW 169 einen allwettertauglichen zweimotorigen Rettungshelikopter im Einsatz haben, der auch bei Null-Sicht einen entsprechend ausgerüsteten Flugplatz oder Spitallandeplatz anfliegen kann. (om)

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